Für ein Nachtzugnetz in Europa!
Volt bedauert die Einstellung der Verbindungen Paris-Wien und Paris-Berlin und ruft die europäischen Regierungen dazu auf, der Entwicklung europäischer Nachtzugverbindungen einen echten Schub zu geben.
 
                        
                    Die Nachtzugverbindungen von Paris nach Wien und Berlin, betrieben von der österreichischen Gesellschaft ÖBB, werden ab dem 14. Dezember eingestellt. Diese Ankündigung erfolgt nur kurze Zeit nach der Wiedereinführung dieser Strecken (2021 bzw. 2023). Volt ist besorgt darüber, dass ein vielversprechendes Projekt zur Förderung der ökologischen Verkehrswende von den Regierungen stillschweigend beiseitegeschoben wird.
Besonders im österreichischen Kontext zeigt sich die Kündigung als problematisch, denn viele Reisende berichten von Schwierigkeiten, überhaupt Tickets online über die ÖBB-App zu buchen. Die Verfügbarkeit ist oft schon Monate im Voraus erschöpft, was den Zugang zu umweltfreundlichen Reiseoptionen stark einschränkt. Trotz der Bauarbeiten an wichtigen Bahnlinien besteht weiterhin eine hohe Nachfrage nach den Verbindungen.
Die Entscheidung überrascht umso mehr, da die Auslastung beider Nachtzuglinien zum Start recht hoch war: Im Jahr 2024 nutzten 36.000 Fahrgäste die Verbindung nach Wien und 30.000 die nach Berlin. Dabei fuhr der Zug nur dreimal pro Woche statt täglich wie ursprünglich geplant, war auf wichtigen Plattformen wie SNCF Connect nicht gelistet, und die mangelhafte Koordination der nationalen Schienennetze führte zu erheblichen Verspätungen.
Das Argument der Haushaltskonsolidierung übersieht, dass noch immer erhebliche Steuervergünstigungen für fossile Energien bestehen, die Österreich und seine Nachbarländer stark belasten. Diese Subventionen stehen im klaren Widerspruch zu den Klimazielen Europas. Im Vergleich dazu wirken Investitionen in Höhe von 5 bis 10 Millionen Euro jährlich für den Ausbau und Erhalt eines umweltfreundlichen Schienennetzes, das internationale Verbindungen stärkt, durchaus sinnvoll und notwendig.
Angesichts der immer drängender werdenden Klimakrise und der steigenden Nachfrage nach Nachtzügen fordert Volt Österreich eine konsequente Umsetzung der Bedingungen für deren Erfolg statt das Wegducken hinter kurzfristigem Scheitern von schlecht koordinierten Initiativen. Dazu gehören:
- Eine klare und engagierte politische Initiative zur Entwicklung eines verlässlichen Nachtzugnetzes in ganz Europa, mit besonderem Fokus auf Österreich als Transit- und Knotenpunkt.
- Die Abschaffung bestehender Steuervergünstigungen für fossile Energieträger, um nachhaltige Mobilität im Schienenverkehr bezahlbar und wettbewerbsfähiger gegenüber Flugreisen zu machen.
- Die Verbesserung der Buchungsangebote, insbesondere durch zuverlässige Verfügbarkeit und Bewerbung auf allen relevanten Plattformen.
- Eine stärkere Koordination zwischen nationalen Schienennetzen zur Reduzierung von Verspätungen und zur Vereinfachung internationaler Zugreisen.
(Gemeinsame Erklärung von Volt Österreich und Volt Frankreich)